Geldreformgruppe Stuttgart

Vorteile

Umweltschutz

Jährliches Wirtschaftswachstum als politisches Ziel, steht in massivem Konflikt mit einem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Ein solches System begünstigt eine Wegwerf-Gesellschaft, in der die Lebensdauer von Produkten teilweise sogar künstlich herabgesetzt wird, um die baldige Notwendigkeit eines Neukaufs zu gewährleisten. Tatsächlicher Umweltschutz bleibt hier ein Lippenbekenntnis, das letztlich doch immer wieder hinter wirtschaftlichen Interessen zurückstehen muss.
In dem im Film aufgezeigten System mit einer Geldumlaufsicherung hingegen, das keinem Wachstumszwang unterworfen ist, kann sich die Produktion am natürlichen Bedarf des Menschen orientieren. Ist dieser gesättigt, wäre auch Nullwachstum ein erlaubter, stabiler Systemzustand. Ressourcen könnten geschont werden.
Auch in der Diskussion um Risikotechnologien wie Atomkraft oder Gentechnik könnte eine ethische Bewertung wieder die Oberhand vor wirtschaftlichen Interessen gewinnen.

Arbeitslosigkeit

In fast allen modernen kapitalistischen Gesellschaften ist hohe Arbeitslosigkeit ein ernstzunehmendes Problem. Oft wird der technische Fortschritt als Ursache genannt, der immer mehr menschliche Arbeitskraft überflüssig macht. Dabei bleiben soziale und ökologische Aufgaben zunehmend unerledigt. Es fehlt schlicht das Geld, die Arbeit zu bezahlen.
Gegenwärtig müssen von eingefahrenen Gewinnen immer zunächst die Ansprüche der Menschen oder Institutionen, die den Unternehmen Geldkapital zu Verfügung gestellt haben, bedient werden. Wächst der Anspruch des Kapitals stärker als die Wirtschaftsleistung, sind Lohnkürzungen und Entlassungen die Folge. Würden die gewaltigen Zinslasten der Unternehmen und der öffentlichen Haushalte entfallen, könnten die damit freiwerdenden finanziellen Ressourcen insbesondere zur Entlohnung von Arbeit genutzt werden. Einsparungen von Arbeit durch technischen Fortschritt, könnten in diesem Kontext zu Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Einkommen führen.
Außerdem würde ein gleichmäßiger Geldumlauf in einem System mit Geldumlaufsicherung für gleichmäßigen Warenabsatz und damit für gleichmäßig hohe Beschäftigung sorgen. Das heißt, die Gefahr, seinen Arbeitsplatz zu verlieren würde reduziert, bzw. die Chance, einen neuen adäquaten Arbeitsplatz zu finden, erhöht. Ein langfristiges Zinsniveau von etwa Null würde dabei eine gleichbleibend hohe Entlohnung der Arbeit, bzw. die Konstanz der Kaufkraft des Geldes gewährleisten.

Dritte Welt

Auch auf die Kluft zwischen Industrieländern und sogenannter dritter Welt hätte ein System mit umlaufgesichertem Geld positive Auswirkungen.
Im unserem gegenwärtigen System reichen die in den reichen Ländern dieser Welt durch Wohlfahrtsorganisationen mit viel Aufwand gesammelten Spenden (jährlich ca. vier Millarden US-Dollar) der dritten Welt gerade einmal, um ihren Zinsverpflichtungen für vierzehn Tage nachzukommen.
Auch die staatliche Entwicklungshilfe der Industrieländer entspricht nicht einmal einem Viertel der fälligen Zinszahlungen der dritten Welt.
Diese Zahlen machen recht schnell deutlich, dass die dritte Welt nur durch den Entfall dieser immensen Zinslasten eine echte Chance hätte, aus ihrer Schuldenfalle heraus zu kommen.

Schere zwischen Arm und Reich

Durch leistungslose Einkommen aus Geld findet momentan eine ständige Umverteilung von Arm zu Reich statt. Das reichste Zehntel der Bevölkerung wird über die Zinseinnahmne immer reicher – auf Kosten der unteren 80 Prozent, die mehr Zinslasten tragen als dass sie Zinseinnahmen erhalten.
In einem System mit Geldumlaufsicherung würden diese leistungslosen Einkommen für Nichtbedürftige durch die entfallenden Zinserträge in weit geringerem Maße auftreten. Wenn der Zins keine Umverteilung mehr erzeugt, braucht der Staat auch keine vergeblichen Versuche mehr zu unternehmen, diese wieder auszugleichen. Dies hätte über die entfallenden Verwaltungskosten für die Rückverteilung hinaus, den Vorteil, dass erst gar niemand das Gefühl hätte, etwas abgeben zu müssen, das ihm eigentlich rechtlich zusteht (wie beispielsweise bei einer Vermögenssteuer).
Ein System mit Geldumlaufsicherung bietet aber noch einen weiteren Ansatzpunkt, der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich entgegenzuwirken. Momentan machen fällige Zinszahlungen den zweitgrößten Posten im Bundeshaushalt aus. Beim Versuch dieser Überschuldungssituation Herr zu werden, setzen nahezu alle Politiker darauf, Einnahmen zu erhöhen und Ausgaben zu senken. Diesen Sparzwang bekommen dann meistens auf Sozial- und Arbeitslosenhilfe angewiesene Menschen besonders hart zu spüren, was die Kluft zwischen Arm und Reich noch weiter wachsen lässt.
Die in einem System mit Geldumlaufsicherung entfallenden Zinslasten durch Staatsverschuldung könnten hingegen in gesamtgesellschaftlich sinnvolle Projekte investiert werden.